AI NEWS

Themen rund um KI und Robotik in der Baubranche

NVIDIA Thor T5000: Neuer Chip für autonome Bauroboter

  • NVIDIA hat mit dem Thor T5000 einen neuen KI-Chip vorgestellt, der Roboter in der Bauwirtschaft erstmals unabhängiger von Cloud-Diensten macht.
  • Der Chip ermöglicht On-Device-KI: Roboter können komplexe Aufgaben wie Echtzeit-Datenfusion und autonome Navigation direkt vor Ort ausführen, z.B. Tunnelbau oder Hochhaus-Baustellen ohne stabiles Internet.
  • Baufirmen können mehrere KI-Modelle parallel laufen lassen (Sicherheitsüberwachung, Materiallogistik), was die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine auf ein neues Level hebt.


Zukunft auf der Baustelle: In Görlitz startet das „Construction Future Lab“

Bagger, Bits und Beton – in Görlitz beginnt das digitale Zeitalter des Bauens.
Mit einem symbolischen Spatenstich fiel am 22. August 2025 der Startschuss für das
Construction Future Lab (CFLab) – ein Projekt, das nicht weniger will, als die Bauwelt auf links zu drehen.

6,2 Millionen Euro Fördergelder gab’s gleich zum Auftakt obendrauf – überreicht von Staatsministerin Regina Kraushaar. Zusammen mit den bereits 9,1 Millionen Euro aus 2023 fließen damit über 15 Millionen Euro in die Lausitz, um die Bauindustrie fit für Zukunft, Klimaschutz und Fachkräftemangel zu machen.

Auf einem zwei Hektar großen Versuchsgelände entsteht nun ein Hightech-Campus: Werkhalle, Labore, Büros, Meeting- und Innovationsräume. Ab Herbst 2026 soll hier geforscht, entwickelt und ausprobiert werden – von Robotik und 3D-Fertigung bis zu digitalen Bauprozessen.

CFLab-Geschäftsführer Prof. Jürgen Weber bringt es auf den Punkt:
„Die Bauindustrie ist eine der am wenigsten digitalisierten Branchen. Genau hier setzen wir an – mit anwendungsnaher Forschung, Kooperationen mit der Industrie und praktischen Formaten für die nächste Generation.“

Die Lausitz profitiert gleich doppelt: als Testfeld für Zukunftstechnologien und als Motor für den Strukturwandel. Neben Baustellenrobotern und smarter Fertigung geht es auch um Ausbildungsprojekte wie „Zukunftsmacher Lausitz“, die frischen Wind in die Fachkräftesuche bringen.

Klar ist: Hier wird nicht nur ein Gebäude hochgezogen – hier entsteht ein Think Tank für die Baustelle von morgen.



Roboter erobern die Baustelle: Die neuen Bau-Start-ups im Überblick


Die Bauindustrie steht weltweit vor großen Herausforderungen: Fachkräfte fehlen, Kosten steigen und die Branche hinkt bei der Digitalisierung hinterher. Doch ein Schwung neuer Start-ups in der Baurobotik – viele erst in den letzten drei bis vier Jahren gegründet – will das ändern. Sie entwickeln smarte Roboter und KI-Systeme, die auf Baustellen rund um den Globus für effizientere Abläufe, höhere Sicherheit und schnellere Bauzeiten sorgen sollen. Wir stellen einige der spannendsten jungen Baurobotik-Start-ups (mit Gründungsland, Anwendungsgebiet und Vorteilen) vor.






Sitegeist (Deutschland): Roboter mit Hochdruck im Einsatz



Das Münchner Start-up Sitegeist (vorher bekannt als Aiina Robotics) rückt gefährlichen Schwerstarbeiten mit modularen Robotern zu Leibe. Ihr erster Anwendungsfall: Beton mit Wasserstrahl sanieren. 3000 Bar Druck und Überschallgeschwindigkeit beim Wasserschneiden – das überlässt man besser den Robotern. Genau dafür hat Sitegeist eine KI-gesteuerte Lösung mit modularen Robotern entwickelt, die Bauunternehmen bei der Betonsanierung entlastet und für mehr Sicherheit sowie Produktivität auf der Baustelle sorgt. Der Kettenroboter von Sitegeist kann z.B. schadhaftem Beton mit Wasser unter Hochdruck “den Garaus machen”, ohne dass Arbeiter stundenlang die schwere Wasserlanze halten müssen. Dank TUM-Spinoff-Technologie arbeitet der Roboter sogar sehr nah bei Menschen: Eine neuartige Sicherheitssteuerung ermöglicht es, dass Mensch und Maschine gefahrlos Seite an Seite agieren können. So automatisiert Sitegeist besonders unangenehme oder gesundheitsgefährdende Tätigkeiten – Baustellenpersonal wird entlastet und kann sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren.






Monumental (Niederlande): Maurer-Roboter füllen die Fachkräftelücke



Der Monumental-Roboter beim Mauern: Er platziert Ziegel präzise ins Mörtelbett – rund um die Uhr und ohne Rückenschmerzen.

Im Mauerwerksbau geht das niederländische Start-up Monumental neue Wege. In ganz Europa mangelt es an Nachwuchs für das anstrengende und nicht hoch bezahlte Maurerhandwerk. Monumental hat dafür eine Lösung entwickelt: KI-gestützte Ziegellege-Roboter, die autonom auf der Baustelle mitarbeiten. Die voll elektrischen Maschinen verwenden kameragesteuerte, kranartige Roboterarme, um Ziegelsteine mit menschlicher Präzision in Mörtel zu setzen. Sie sind klein und wendig genug, um überall dorthin zu gelangen, wo auch ein Mensch hinkommt. Mehrere dieser agilen Roboter arbeiten im Team, tragen das Material heran, bringen den Mörtel auf und mauern Schicht für Schicht die Wand. Monumentals Ansatz kombiniert menschliches Bauwissen mit robotischer Ausdauer – die Maschinen können rund um die Uhr mauern, ohne Pausen. Schon heute mauern die Roboter so schnell wie menschliche Maurer , und das Startup hat in Pilotprojekten gezeigt, dass die Qualität und Ästhetik der gemauerten Wände einwandfrei ist. Kein Wunder, dass Monumental bereits 25 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt hat, um seine Roboter in großem Stil auf Europas Baustellen zu bringen. Die Vision: Personalengpässe auf Baustellen füllen und den Hausbau drastisch beschleunigen.






BotBuilt (USA): Hausbau in Stunden statt Wochen



Zwei Industrieroboter montieren ein Holzbauelement im Werk von BotBuilt – Vorfertigung mit Präzision und Tempo.

 Das US-Start-up BotBuilt automatisiert den Einfamilienhausbau durch robotische Vorfertigung. Anstatt Wände und Dachstühle mühsam vor Ort von Hand zu zimmern, setzt BotBuilt auf ein digitales Verfahren: Die Baupläne werden in Software umgesetzt, und Roboter fertigen millimetergenaue Holzrahmen-Elemente in der Fabrik. Diese Wand- und Dachelemente werden dann fix auf der Baustelle zu einem Haus zusammengesetzt. Der Effekt ist enorm: Was bislang Tage oder Wochen dauerte, schafft BotBuilt in wenigen Stunden. Die robotische Fertigung sorgt für gleichbleibend hohe Qualität, da Maschinen jeden Schnitt und jedes Bauteil mit präziser Wiederholgenauigkeit herstellen. Zudem wird Material effizienter genutzt und Verschnitt minimiert – Abfall und Kosten sinken. Auch die Sicherheit profitiert: Das gefährliche händische Zimmern (eine der unfallträchtigsten Arbeiten auf dem Bau) übernimmt der Roboter, Menschen werden entlastet. Da die Robotik wetterunabhängig und 24/7 arbeiten kann, entfallen Wetterpausen und Wartezeiten – kein Stillstand mehr auf der Baustelle. BotBuilt zeigt, wie durch Automatisierung selbst traditionelle Gewerke wie der Holzhausbau schneller, sicherer und effizienter werden können.









Redaktion: inhaltlich verantwortlich gemäß § 18 MStV: Daniel Amadeus